Vertrauensbruch in der Familie
Was passiert, wenn man spürt: Dir vertraue ich nicht mehr!! Und dann handelt es sich um die eigene Mutter, den Vater, die Schwester etc.
Ist dann Blut stärker als Wasser? Oder können wir auch einfach sagen: ich möchte mit Dir nichts mehr zu tun haben? Verhält es sich wie bei Freunden, wenn wir sagen: Dir kündige ich die Freundschaft?
Ja, es geht.
Wir dürfen das!
Und warum? Weil sich niemand etwas rausnehmen darf und den anderen so verletzen und hintergehen darf, ohne Konsequenz. Jeder muss sein Verhalten verantworten und oftmals wird dies in Familien zu laissez-faire gehandhabt, denn die Glaubenssätze, dass man doch nicht mit den eigenen Eltern brechen darf, ist weit verbreitet und am Ende "traut" man es sich sowieso nicht.
Als Therapeutin kann ich ganz klar dagegen halten: Du darfst es! Weil Du die Konsequenzen setzt, die auf Grund eines Vertrauensbruches folgen. Wichtig ist, dass Du Deine eigenen Grenzen setzt und diese müssen von allen Menschen eingehalten werden- auch Deinen Eltern oder Geschwistern! Es gibt keine Ausnahmen!
Ich empfehle aber bevor die Konsequenz eines Kontaktabbruches vollzogen wird, dass man klar kommuniziert, was für Einen einen unüberwindbaren Bruch darstellt und warum man diese Konsequenz unausweichlich möchte.
Oft arbeite ich mit Klientinnen innerhalb der Therapie, die einen Graben zwischen sich und ihren Eltern spüren und es wurden Dinge totgeschwiegen bis ins hohe Alter. Aber wichtig ist eine offene Kommunikation, damit alle Beteiligten wissen, wie die Faktenlage ist.